Holetschek: Maßnahmen des Resilienzprogramms für stark belastete Beschäftigte in der Langzeitpflege und Eingliederungshilfe erfolgreich gestartet – Staatsregierung unterstützt Präventionsmaßnahmen mit 17,8 Millionen Euro
Das vom Freistaat Bayern geförderte Programm zur Prävention psychischer Erkrankungen bei Beschäftigten in der Langzeitpflege sowie in stationären Einrichtungen für erwachsene Menschen mit Behinderung ist erfolgreich angelaufen. Darauf hat Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek im Rahmen der Auftaktveranstaltung der Maßnahmen am Montag in Rettenbach am Auerberg im Ostallgäu hingewiesen. Er betonte: „Menschen, die in der Langzeitpflege oder in der Eingliederungshilfe arbeiten, gehen oft in ihrem wertvollen Beruf auf. Wir wollen sie darin unterstützen, gut mit psychischen Belastungen umzugehen, resilient zu arbeiten und sie vor Überlastung schützen. Das vom Freistaat initiierte und mit 17,8 Millionen Euro in den Jahren 2023 und 2024 geförderte Programm ist nun erfolgreich mit den ersten Workshops gestartet. Das ist ein wichtiger Schritt, um Beschäftigte in diesen Bereichen zu stärken.“
Der Minister unterstrich: „Der Fachkräftemangel führt derzeit oft dazu, dass viele Beschäftigte in der Langzeitpflege oder Eingliederungshilfe am Limit arbeiten. Das belastet sie psychisch und kann zu Erkrankungen wie etwa Burn-Out oder im schlimmsten Fall zur Berufsaufgabe führen. Klar ist: Wir müssen diese Fachkräfte unterstützen, weil wir ihre Arbeit wertschätzen und sie so lange wie möglich im Beruf halten möchten. Der Freistaat setzt sich mit vielen Maßnahmen auch dafür ein, Pflegekräfte zu gewinnen, etwa mit der ‚Fast Lane‘ für ausländische Fachkräfte oder der Kampagne für die generalistische Pflegeausbildung.“
Der Minister führte aus: „Mit Maßnahmen wie den Resilienz-Trainings und Team-Coachings unterstützen wir die Fachkräfte darin, im Beruf zu bleiben. Das ist immens wichtig, denn wir alle wissen: Der Bedarf an Fachkräften in der Langzeitpflege wie auch in der Eingliederungshilfe wird in den nächsten Jahren weiter steigen. Bislang kümmert sich die Bundesregierung aber nicht richtig um den. Der Freistaat kann die fehlgeleitete Politik auf Bundesebene nicht im Alleingang lösen.“
Holetschek fügte hinzu: „Umso wichtiger sind daher Maßnahmen wie die heute gestarteten Workshops. Klar ist: Wir bieten zum einen den Beschäftigten die Möglichkeiten, ihre Gesundheit zu stärken und psychischen Erkrankungen wie Burn-Out und Depression vorzubeugen. Zum anderen müssen auch Führungskräfte im Umgang mit den eigenen psychischen Belastungen sowie denen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sensibilisiert werden.“
Der Minister betonte: „Die Unterstützungsmaßnahmen konzentrieren sich dabei einerseits auf Resilienz-Training: Es kann die Fähigkeit zur Stressbewältigung fördern, beim Umgang mit Krisensituationen helfen und so Beschäftigte zusätzlich für die vielfältigen Herausforderungen des Berufs stärken. Andererseits können Teams in Workshops auch die oft schwierige Corona-Pandemie gemeinsam aufarbeiten. Schließlich war die Pandemie außerordentlich belastend. Damit wollen wir die Beschäftigten nicht alleine lassen. Daher wird es bei den Unterstützungsmaßnahmen auch darum gehen, die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden eines gesamten Teams in den Blick zu nehmen. Ziel ist es dabei auch, das Team im Rahmen eines Teamcoachings noch näher zusammenzubringen und die neu erlangten Kompetenzen in den Teamalltag einzubringen.“
Der Minister erläuterte die Vorgehensweise: „Die Einrichtungen, wie hier die Einrichtung des Bayerischen Roten Kreuzes für chronisch psychisch kranke Menschen St. Georgshof, können sich direkt an einen der vier Anbieter wenden, um Termine für Resilienz-Workshops und Team-Coachings zu vereinbaren. In den kommenden Monaten werden in ganz Bayern viele weitere solcher Trainings ablaufen. Ich ermutige die Einrichtungen dazu, Workshops und Coachings zu buchen.“ Die Maßnahmen werden bis Mitte 2024 angeboten – beziehungsweise bis die Mittel aufgebraucht sind.
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Archiv DIESUNDDAS/hjl